Showcase Trump: Wie Marken Unternehmen den A*** retten

Mit Trump wurde vor Jahren eine ungeheuer… naja, nennen wir es „umstrittene“ Person zum Präsident der USA gewählt. Was viele nicht wissen: Sein so demonstrativ gepflegtes Image als ach so erfolgreicher Unternehmer wäre mit dem drohenden Bankrott des Casinos „Taj Mahal“ in den 80ern fast schon wieder Geschichte gewesen – hätte ihn nicht etwas relativ Ungewöhnliches davor gerettet.

In der spannenden Doku „Amerika hat die Wahl“ (Link unten) wurde auf Arte gezeigt, wie in den 80ern in New York eine sehr interessante Entscheidung getroffen wurde, die in Europa ziemlich sicher anders ausgefallen wäre.

Vom Tower über ein Casino ab ins Desaster!?

1984 hatte Trump in Atlantic City das Casino Taj Mahal eröffnet (das Bild soll ihn dort zeigen) – bereits 1 Jahr später hatte sich dieses Investment als desaströs erwiesen. Die Banken waren kurz davor, „den Stecker zu ziehen“, da kam ihm etwas ganz anderes zur Hilfe als Geld oder Umsätze:

Trumps Banken entschieden sich nämlich, NICHT auszusteigen.

Warum?

WEIL (und da wird es interessant!)

„seine Businesses MIT der Marke TRUMP sehr viel mehr wert seien als ohne.“

Da sitzen Banken vor wohl desaströsen Geschäftszahlen – und sie argumentieren mit Markenwert.

Sie geben dem Markenwert VORRANG vor der finanziellen Situation.

Wow.

Nachdem ich den Kiefer wieder mühsam hochgeklappt und den Mund wieder zu hatte,

wurde auch erklärt, wie es dazu kam.

Wie die MARKE TRUMP selbigem den Business-Hintern retten konnte

Trump baut und eröffnet 1983 den berühmten Trump Tower.

Das als solches ist ein Erfolg.

Er baut darauf auf und fängt an, sich selbst als großen Selfmade Man feiern. Außerdem kauft er zu dieser Zeit u.a. das Casino „Taj Mahal“ in Atlantic City.

Ab diesem Moment legt er allergrößten Wert darauf, ständig und überall in der Presse zu sein. Ob die Berichterstattung positiv oder negativ ist – heißt es, „das sei ihm völlig egal gewesen“:

„Hauptsache, jeder kennt meinen Namen und mein Gesicht.“

Ob seine Berater ihm das eingeflüstert, ihn einfach gut gecoacht haben oder er selbst diesen außerordentlichen Instinkt bewies… man weiss es nicht.

Fakt ist, das er damit auf einem wesentlichen psychologischen Prinzip aufbaut:

„Was uns bekannter ist, das beurteilen wir positiver.“

Das Prinzip funktioniert interessanterweise auch bei negativen Dingen – das bekanntere negative Etwas schneidet vs. dem unbekannteren negativen und je nach Fall auch dem unbekannten positiven nach wie vor besser ab (das ist ein Grund, warum Menschen in ihrer unglücklichen Beziehung bleiben – es ist ihnen wenigstens BEKANNT wie genau es da ist).

Auf dieses Prinzip baute Trump offensichtlich – ob nun bewusst oder unbewusst. Er tut gleichzeitig etwas ungeheuer Nachhaltiges:

Er baut sich eine MARKE auf.

Trump mag eine schräge Figur sein – und Sie ahnen ja sicher schon, dass ich kein Fan bin. Aber das muss man ihm lassen:

Markenaufbau, Medieneinfluß nutzen – das kann er.

Nun, und in diesem kritischen Moment, wo er es in geschäftlicher Hinsicht schlicht übertrieben hatte, da diskutierte dieses Konsortium der Banken und kam zu dem Schluss:

Nur MIT dem Markenwert ist da noch was zu retten.

Hätte eine deutsche Bank so gedacht, so entschieden? Wohl kaum.

Es ist auch nicht SO wichtig. Mir dient diese Geschichte vor allem als gutes Beispiel, um darstellen zu können:

Markenwert in der Wertbetrachtung eines Unternehmens miteinzubeziehen und als hochrelevant zu sehen: Ja, das macht absolut Sinn.

Denken Sie an Coca Cola:

Was wäre diese braune Limonade wert ohne die Marke?

Coca Cola Markenwert Unternehmenswert Agentur Overw8

Take Away

Marke ist kein Luxus.

Marke kann unserem Unternehmen den A*** retten.

Improvement Prompts

  • Was wäre Ihre persönliche Marke im Moment wert?
  • Und wie sieht es mit der des Unternehmens aus, zu dem Sie beitragen?
  • Was tragen Sie mit Ihren Aktivitäten zum Markenwert bei?
  • Welche Aktivitäten der letzten Jahre hatten einen nachhaltig positiven Effekt auf die Markenwahrnehmung Ihres Unternehmens oder Ihrer Produkte?

Resources:

In diesem Artikel geht es nicht um Politik, sondern um Branding und Marke. Ich kann mir dennoch vorstellen, dass es einfach neugierig macht, etwas mehr zu stöbern. Daher hier ein paar interessante Links:

[Bildquelle: Gefunden auf „Press of Atlantic City“ – danke!]

Kristin Reinbach

Als Inhaberin von OVERW8 und mit mehr als 20 Jahren Erfahrung im Marketing denkt sie ständig in "Kunde", "Marke" und Geschäftsmodellen. Ständig meint: Beim Essengehen. Auf der Skihütte. Beim Winzer... Letztlich also nur logisch, dass sie mit diesem Know-How unternehmerisch handelnde Menschen und Organisationen auf ihrem Weg zu mehr Marken-, Kunden- und Unternehmenswert tatkräftig unterstützt.

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