Aktuelle Marktbeobachtung [Juli 2020]: Wie Sie Ihr Unternehmen durch Unsicherheit navigieren
Die aktuelle Marktbeobachtung zeigt, dass wir uns in einer Phase massiver Unruhe befinden, die im Zeichen der Geschehnisse in den USA, aber auch in Bezug auf Hong Kong/China, China und die Handelsbeschränkungen vs. USA extrem offensichtlich ist. Das Wasser ‘da draußen’ ist gerade äußerst unruhig, mächtige Strömungen prallen aufeinander, bäumen sich teilweise zu enormen Wellen auf, werden punktuell bewusst angeheizt – oder eben als Ablenkung genutzt, um nebenbei ihre unbequeme Agenda im sichtgeschützten Bereich voranzubringen.
Mehr als je zuvor ist mir in diesen Wochen klar geworden, was in BWL im Studium mit “externen Wirtschaftsfaktoren” gemeint war. Es sind die Dinge, die wir realistisch als Unternehmer nicht aktiv verändern können, jedenfalls nicht in dem Moment.
Was können wir tun aus Unternehmerperspektive?
Ich empfehle Ihnen, ‘Marktbeobachtung’ auf einem höheren Level zu betreiben. Genau so gehen wir mit unsicheren Situationen (bei Unternehmen im Auf- oder Umbau ja Normalität) bei o8 um.
Worauf nun schauen – und was kann uns helfen, die Situation als Unternehmer*In besser zu navigieren?
Aspekt 1: Gespür für Timing.
Einem früheren Kunden, der leider eher im Segment “Faules Ei” anzusiedeln war, dem hat es spätestens jetzt sein Geschäftsmodell 360° von allen Seiten zerlegt. Karma? Vielleicht. Es wäre durchaus fair. 😉 Mal sachlich gesehen: Ein klassischer Fall von „Wrong time, wrong place“. Vor nur 2 Jahren in dieser Entwicklung nicht absehbar.
Risikofaktoren…? Ja, aber nicht auf diesem Level.
Bei einem weiteren Kunden hatten wir ein Jahr zuvor erkannt und davor gewarnt, dass das Marktumfeld für ein Projekt ungünstig sein, man möge besser mit der Maßnahme auf eine bessere “Großwetterlage” warten… damit behielten wir leider recht.
Im Kontrast dazu haben wir jetzt einen Kunden, der zum Glück zur rechten Zeit am rechten Platz zu sein scheint. Deren Thema hat über Corona noch mehr Relevanz bekommen und über die passgenau gestaltete Marke und Kommunikation hat das Team zusätzlichen Schub in die richtige Richtung erhalten.
- Timing, Zeitpunkt, Momentum… schiebt mich die Welle an oder erschlägt sie mich?
- Kann ich mich in die richtige Position bringen, dass sie mich schiebt und nicht erschlägt – oder schau ich besser, dass ich aus dem Wasser komme?
Gerade, wenn man noch kein großer fetter unsinkbarer Tanker ist, sind dies überlebenswichtige Überlegungen.
Aspekt 2: Innere Mitte (neu) definieren
Hat ein Segelboot einen kurzen Kiel, kippt es leicht um. Es hat wenig ‘Erdung’ gegenüber der Kraft, die oben in die Segel bläst.
- Wie viel Kraft haben wir, uns dagegen zu lehnen?
- Wie tief ist unser Kiel?
Jetzt kann es besonders hilfreich sein, unsere Werte als Marke, als Unternehmen, als Mensch klar zu haben.
Diese Werte sind der Kompass, der hilft, leichter wieder zum eigenen Kern zurückzukommen, selbst wenn man mal verweht wurde. Das spart viel Kraft bzw. gibt sie einem rascher zurück.
Aspekt 3: Anker vs. Motoren unterscheiden
Fragen Sie sich: Wer in Ihrem Umfeld ist ein Anker (hält Sie / das Unternehmen an Ort und Stelle fest) – wer ist Motor (hilft mit, sich nach vorn zu bewegen)?
Der Gedanke braucht nicht viel Erläuterung, oder?
Die Unterscheidung ist einfach, wirksam, hilfreich.
Die Frage ist vielmehr:
Haben wir den Mut, es sehen zu wollen? Und danach zu handeln?
Wenn Sie da gedanklich bereits angekommen sind und sich weiteren Input zu strategischem Handwerkszeug wünschen, schauen Sie sich z.B. diesen Artikel zum Business Cashflow Guide an. Oder kontaktieren Sie mich gern hier für einen ersten kostenfreien Austausch.
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