Innovation Leadership – Wegmarke 5/7: Motor und Tank fit halten

Innovation Leadership Wegmarke 5 Energie Balance Work-Life-Balance Innovationsmanagement

Was uns auf dieser Wegstrecke erwartet

Visual Überblick Wegmarke Innovation Leadership Unterwegs

Jetzt: Motor und Tank fit halten

  • Innere Bremsen lösen: Der innere Kritiker.
  • Angst vor dem Versagen und vor Erfolg überwinden.
  • Für gute Tankfüllung sorgen – kein Diesel nutzen.
  • Energiefalle Disziplin.

Die heilige Kuh: Ihr Motor und Ihre Tankfüllung

Unterwegs sind wir vor allem auf unsere Energie angewiesen. Damit davon wirklich so reichlich vorhanden ist, dass das Gestalten von Neuem leicht fällt, muss sowohl unser Motor gut in Schuss als auch unser Energietank gut gefüllt sein.

Unseren Motor halten wir zum einen gut in Schuss, indem wir ihn gar nicht erst in zu hohe Drehzahlen bringen (s. auch kleine Schritte / Zeitorientierung). Zum anderen können wir dafür sorgen, dass wir bremsende Elemente so schnell wie möglich erkennen und beseitigen. In Wahrheit hindert uns nämlich nicht so sehr die außen real existierende Welt an unserem Innovationserfolg, sondern wir selbst bzw. unsere Ängste und innere Kritik.

Unsere Tankfüllung wird logischerweise im Prozess genutzt, verbraucht und muss wieder aufgeladen werden, damit der Motor gut funktionieren kann. Aber wir tanken wir eigentlich Energie? Und woran werden wir sie los?

Mit ungebremster Motorenkraft und gut gefülltem Tank steigen unsere Chancen, längere Gestaltungsprozesse gut und erfolgreich durchzuhalten, wenn nicht sogar genießen zu können, erheblich.


Bremse in uns selbst: Der innere Kritiker

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Der innere Kritiker

Der innere Kritiker sind all diese inneren Nörgel-Stimmen, die kein Mensch braucht. Der größte Fehler, den man machen kann, ist, diese Nörgler ernst zu nehmen. Das passiert uns allerdings nur, solange man sie für Gedanken wie alle anderen auch hält. Das sind sie aber nicht.

Es sind die Schwarzfahrer unter unseren Gedanken, die sich in vielleicht schon vor Jahren eingenistet haben und sobald wir uns aus unserer Komfortzone herauswagen wollen unbarmherzig zuschlagen. Der innere Kritiker sagt Dinge wie:

„Was bildest Du Dir eigentlich ein, dass die Welt auf Deine Idee gewartet hätte? Was glaubst Du, wer Du bist?“

„Das konntest Du schon in der Schule nicht, warum solltest Du das jetzt besser hinkriegen?“

„Mach lieber was Vernünftiges!“

Wenn Sie genauer hinhören, werden Sie feststellen, dass diese sogenannte „Kritik“ gar nicht Ihr eigenes Gedankengut ist, sondern eher eine Art Film, den Ihr Hirn anwirft. Der Film enthält Vermutungen, was der Rest der Welt denn sagen könnte; Dinge, die irgendwann mal über Sie gesagt wurden sowie Ihre schlimmsten Befürchtungen wie in eine Dauerleier gepresst.

Der innere Kritiker kommt besonders laut auf den Plan, wenn er spürt, dass wir wirklich Ernst machen – und an besonders wichtigen Wegmarken. Er – oder sie? – ist ein wenig wie die Katze, die im Körbchen merkt, dass es zum Tierarzt geht und zu fauchen anfängt.

Jetzt ist der Moment, den inneren Kritiker zu erkennen und ihn zumindest unschädlich zu machen. Je nach dem, wie abgefeimt unser innerer Kritiker ist, kann er eine Rhetorik an den Tag legen, die den schlimmsten Bedenkenträger noch als Schönredner dastehen lässt.

Sie erkennen ihn an Gedanken wie:

„Warum sollte gerade ich das schaffen, was sonst keiner packt? Oder eben nur wenige? Warum sollte ich zu den Auserwählten gehören?“

Der Kritiker kommt in allen Farben und Formen, aber er hat immer eine Menge angeblich sachlicher, rationaler, bestens belegter Gründe, warum wir besser nicht weitergehen sollten. Selbst wenn wir wirklich weitermachen wollen, müssen wir damit rechnen, dass unser Kritiker dennoch Gründe findet. Er ist ein bisschen der Neandertaler in uns, der uns beschützen will: Ja nicht die Höhle verlassen – da draußen ist es gefährlich. Nicht wenn’s nicht wirklich sein muss.Baustein Innovation Mindset Denken Magic Innvaton Leadership

„Wer etwas wirklich will, findet Wege. Wer etwas nicht wirklich will, findet Gründe.“

 

Alle kreativ tätigen Menschen müssen mit diesem inneren Dämon kämpfen – viele sind leider daran gescheitert.

Den inneren Kritiker generell zu verscheuchen – das wird einem kaum gelingen und daran kann man sich sehr gut frustrieren.

Wie kommen wir gegen innere Kritiker an?

Zunächst indem wir bewusst werden, dass es etwas ist, das einzig und allein in unserem Kopf passiert. Deswegen können wir den Effekt am besten im Kopf oder durch Fakten zu bekämpfen. Natürlich hilft es auch oft, trotz der Angst zu handeln, und sich zu beweisen: Siehst Du, es geht doch. Oft reicht das nicht aus, weil der Kritiker diese Fakten zusätzlich noch verdreht.

Also gehen wir an den Ursprung, an unser Hirn – zum einen entschärft es die Wirkung, wenn wir innehalten und überhaupt schon bemerken, was da los ist. Fragen Sie sich: „Wer denkt da eigentlich gerade?“ Reicht das noch nicht, dann können wir den Kritiker unschädlich machen, in dem wir:

Innovation Leadership Innovation Mindset Baustein HandelnDem inneren Kritiker despektierliche Namen verpassen (meine haben tatsächlich schon Begriffe wie ‚Sackratten‘ an den Kopf geworfen bekommen – ich gebe zu, das ist weder höflich noch politisch korrekt – aber was soll’s wenn’s hilft?)

Wir können uns ihn / es als skurriles kleines Monster vorstellen. Ihn gedanklich in die Ecke setzen, in einen Käfig sperren, auf den Mond schießen. Ihn (oder ’sie‘?) vertrösten: „Setz Dich jetzt da rüber, Du kannst nächste Woche wieder rauskommen.“ Wenn Sie daran Spaß haben, können Sie ein Spieltier kaufen, das sie monsterig-skurril finden und dem Tier den Mund verbinden.

Erlaubt ist, was nützt!

Bei mir gibts gremlin- und dämonenartige Gestalten – die einen habe ich in die Antarktis geschickt – die anderen hinter den Mond. Das war mir gerade weit genug. 🙂 Klare Ansagen können auch helfen, wenn der innere Kritiker wie eine Art Straßenblockade vor uns auf dem Weg steht und uns überhaupt nicht vorbei lassen will.

Innovation Leadership Teil 2 Innovation Mindset Denken„Wer, wenn nicht ich. Wann, wenn nicht jetzt.“

„Kritiker, halt den Mund – ich hab zu tun. Die Welt wartet drauf.“

“Den Kopf zum Machen, nicht zum Nörgeln nutzen.”


Umgang mit inneren Dämonen

  • Schicken Sie die Dämonen auf den Mond.
  • Verbieten Sie dem inneren Kritiker den Mund – setzen Sie ihn in die Ecke, da kann er schmollen (meiner ist ein Mann, aber Ihrer ja vielleicht eine Frau….wer ist es?).
  • Machen Sie sich klar, dass Sie viel klarer im Kopf sind, wenn Sie diesen Zeitgenossen los sind.
  • Denken Sie daran: Das meiste davon sind nicht Ihre ureigensten Gedanken.
  • Meditation kann gut helfen, das ICH von GEDANKEN zu trennen.

Innovation Leadership Innovation Mindset Baustein FilmtippHarry Potter und der Gefangene von Askaban.“ Hier lernt Harry wie er mit seinen inneren Dämonen / Ängsten umgehen kann – auch für uns eine ganz gute Trainingseinheit!

 

Innovation Leadership Visual Kristin Reinbach Umgang mit inneren Blockaden innerer Kritiker


Angst vor dem Versagen überwinden

Wenn wir etwas wirklich Großes wagen, dann gibt es dabei viel zu gewinnen, aber auch viel zu verlieren. Wo große Chancen, da auch große Risiken. No risk, no fun. Davon abgesehen, dass wir diese Risiken unterwegs eindämmen können und sollten, ist das gefühlte Risiko eng mit der Angst vor dem Versagen verbunden. Das muss nichts damit zu tun haben, dass die Menschen um uns herum tatsächlich hämisch lachen würden, wenn es uns nicht gelingt. Es reicht die Angst davor, dass die einen bescheuert finden würden.

Dann hilft:

Innovation Leadership Teil 2 Innovation Mindset Denken

  • Uns mit offenen Augen ansehen, was schlimmstenfalls passieren könnte – in Punkto Fakten, Geld, Ansehen, Gefühle.
  • Uns daran erinnern, dass selbst der Worst Case keine Katastrophe wäre.
  • Uns immer wieder sagen: „Wirklich versagen tue ich nur, wenn ich es gar nicht erst versuche. Schon der Versuch ist der Erfolg.“

Innovation Leadership Innovation Mindset Baustein FilmtippNotting Hill‚: In diesem Film bietet der Freundeskreis um den Protagonisten herum eine Art Schutzkreis, in dem Versagen erlaubt ist. Es gibt sogar einen Wettstreit darum, wer der größte Looser ist!

 


Angst vor Erfolg überwinden

Wenn wir diese große Sache wirklich hinkriegen – was ist dann? Werde ich ein anderer Mensch sein? Werden mich die anderen dann noch mögen? Oder finden die mich dann seltsam?

Wer eine so große Veränderung wie einen großen Gestaltungsprozess angeht und über längere Zeit verfolgt, wird sich wahrscheinlich selbst verändern. Das ist logisch, weil er oder sie ganz anders denken, reden, handeln muss als vorher. Unser Mindset wird verändert, erweitert, viele innere Barrieren, die andere nach wie vor haben, verschwinden zunehmend mehr aus unserem Kopf. Wir haben weniger Verständnis für andere, die nur mosern, aber nichts tun. Kurz: Der kulturelle Abstand zu manchen Menschen wird größer werden.

Sie werden ein anderer Mensch werden. Manche werden Sie dann seltsam finden. Manche werden Sie weiterhin oder erst recht mögen. An anderen Ecken wird die Schnittmenge zu kleiner werden oder es wird wehtun. Dafür werden sich anderen Möglichkeiten öffnen. Gestaltung ist Veränderung. Die Veränderung passiert nie nur außen, sondern vor allem auch innen in Ihnen. Es ist ein Risiko und eine Möglichkeit, die darin liegt. Letztlich wird die Möglichkeit, mehr Sie selbst und ihre Fähigkeiten zu leben, sicher überwiegen.


Die Ängste der anderen

Umgekehrt wird ebenfalls ein Schuh daraus: Wenn Sie etwas wirklich Gewagtes tun wollen (selbst wenn es gar nicht so gewagt, aber für Ihr Umfeld ungewöhnlich ist), bekommen andere (nicht daran Beteiligte) Angst. Es kann schnell passieren, dass andere Menschen ihre eigenen Ängste auf Sie übertragen:

„Wo willst Du denn da die Kunden herkriegen?“

„Wo soll denn da das Budget herkommen?“.

Sehen Sie diese Kommentare mehr als Kommentar. Kein Mensch will in dem Moment wirklich eine Antwort. Eigentlich geht diese Reaktion deutlich weniger um Ihr Projekt oder Sie, sondern erzählt von Ängsten, die der andere hätte, wenn er selbst das täte (mit deutlicher Betonung auf Konjunktiv II!). Selbst wenn Sie eine gute Antwort hätten, würde die bezweifelt werden, denn derjenige hat ja seine Angst nach wie vor. Lassen Sie den Menschen ihre Angst. Sagen Sie etwas wie: „Ja, in der Tat, da werden wir Lösungen für finden müssen.“ „Ja, das ist ein wichtiger Punkt bei der Umsetzung.“ oder Ähnliches. Lassen Sie sich auf keinen Fall davon kriegen.

Manchmal ist die Angst der anderen so groß und sie meinen es so ‚gut‘ mit uns, dass sie uns dringend vor unserer zukünftigen Schmach bewahren wollen.

Mir ist es allen Ernstes passiert, dass eine Person, die mich genau drei Minuten kannte, nichts Näheres über mein Business oder so wusste, mich auf die Erwähnung meiner Yogatrainerausbildung fast anschrie mit einem völlig entsetzten: „Aber sag mal – machst Du Dich denn damit nicht völlig unglaubwürdig in den Augen Deiner Kunden?“ Erst war ich völlig vor den Kopf gestoßen, bis mir klar wurde, was eigentlich los war: In ihrem Leben in einer großen Beratung mit viel Status-Bewusstsein war diese Angst völlig logisch. In dieser Welt wäre das DER optische Gesichtsverlust gewesen. Der Impuls war vielleicht sogar ein rettender – um mich noch vor meiner heraufdämmernden Entwürdigung zu bewahren.

Hinter manch überkritischen Kommentaren von außen steht der innere Hals derjenigen, die nicht ihr Leben oder ihre Aufgaben aktiv gestalten, auf diejenigen, die es tun, herein. Lassen Sie sich davon nicht kriegen. Eigentlich wäre diese Reaktion für sie selbst ein interessantes Signal. Aber das ist deren Ding. Lassen Sie den Hals der anderen den anderen. Außerdem:

Solche Kommentare brauchten wir nicht ansatzweise unter „Feedback“*  einbuchen. Denn das ist es nicht.

Bei größeren Gestaltungsprozessen kann einem schon mal Angst und Bange werden, aber es reicht völlig, wenn das die ganz eigenen Ängste sind, die der anderen braucht man sich wirklich nicht auch noch aufzuladen.

*[Mehr dazu? Hier finden Sie den beliebten Artikel „Wie ein kostbares Geschenk: Richtig Feedback geben und annehmen„]


Bremse raus – Turbo rein!

Hier ein paar hilfreiche Gedanken, um all diese Bremsen und Dämonen zurückzuschlagen:

Innovation Leadership Teil 2 Innovation Mindset Denken„Ich habe meine inneren Handbremsen gelöst und setze ungehindert und frei meine kompletten Fähigkeiten und Energien für meine Absicht ein.“

„Ohne kritische innere Stimme nutze ich meine Fähigkeiten viel müheloser.“

„Alles Genörgel – ob von mir oder anderen – lasse ich los und konzentriere mich stattdessen aufs Tun.“

„Ich werde selbst gedanklich nicht mehr die Grenzen vorweg nehmen. Diese liegen im Geschäft beim Markt. Ich akzeptiere Grenzen erst ab dort wo sie wirklich sind, nicht mehr dort, wo ich sie vermute.“

„Weder mich noch andere brauche ich ständig zu bewerten und zu beurteilen.“


Für gute Tankfüllung sorgen

Was meistens nicht so gut funktioniert

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Die falsche Tankfüllung: Drogen & Co.

Leider sind es keine Gerüchte – es gibt rund um die Kreativ- aber auch Managementszene genügend Geschichten, wer was nimmt und wie viel davon oder was man als ‚Medikament braucht‘, man vertuscht es und es kommt doch raus.

Nicht nur sehr kreative, sondern auch sehr ergebnisorientierte Umfelder scheinen einen Zug zu leistungssteigernden Mittelchen zu haben.

Leider bedeutet es, dass wir unseren Benzin-Tank mit Diesel füllen – und können leicht mit einem Motorenschaden enden. Davon abgesehen, dass vieles davon illegal oder ethisch problematisch ist, möchte ich dazu anregen, darüber nachzudenken, warum viele zu diesen Mitteln greifen:

  • Weil sie den Ergebnisdruck nur schwer ertragen.
  • Weil sie ständiger Kritik von außen ausgesetzt sind, die sie schwer abgegrenzt / gefiltert bekommen.
  • Weil ihnen ggf. die Werkzeuge fehlen, um systematisch wieder zu guten Ergebnisse zu kommen…
  • …und daraus wieder eine Angst vor der nächsten Herausforderung erwächst.

Im Großen und Ganzen führt der Mangel an gutem Werkzeug dazu, andere Hilfsmittel zu nehmen – schließlich muss man ja funktionieren. Dabei braucht es nicht so sehr um die klassischen Drogen gehen, sondern es geht auch viel um den Graubereich von Medikamenten, Hilfspillen und Co. Immer mehr Leistungsträger nehmen leistungssteigernde Mittel aller Art ein, eine immer höhere Zahl muss sich in Suchtkliniken behandeln lassen (s. auch Anhang).

Mit der Leistungssteigerung und Überwindung von Ängsten auf Drogen-Basis geht leider eine Gefühlslosigkeit für unsere Grenzen und Komfortzonen einher. Es ist etwas anderes, ob ich klar spüre, dass ich jetzt wieder an einer Grenze angekommen bin und diese bewusst überspringe, aus eigener Kraft meine Angst überwinde oder das nur durch eine Pille hinbekomme. Im ersten Fall habe ich meiner Innovationsfähigkeit und mir etwas Gutes getan, im zweiten habe ich mich selbst um den Stolz auf meine Fähigkeiten betrogen. Wir haben eine Wahl.

Das beste Pferd in unserem Stall sind im Zweifel wir selbst.

Auf uns selbst sollten wir uns verlassen können.

Mit dieser stabilen Basis tun wir uns mit vielen Unabwägbarkeiten natürlich sehr viel leichter. Um die tatsächlich sehr fordernden Gestaltungsprozesse gut zu leben, brauchen wir einen gesunden Körper und einen gesunden Geist. Darum können wir uns gezielt kümmern, das lohnt sich.

Wir haben eine Wahl.


Energiefalle Disziplin

Man weiß ja nie so genau, wo man was nun wieder her hat. Ich jedenfalls hatte – und arbeite nach wie vor daran – die Tendenz, mich selbst abzustrafen, wenn etwas nicht so gut gelungen ist, wie ich es wollte.

Das ist schleichend und ich habe es nur raus gefunden, in dem ich gnadenlos über diesen Gestaltungsprozess Logbuch geführt habe. Mir ist an einem Tag nicht so viel oder so viel Gutes gelungen, wie ich es gern gehabt hätte. Was war die Konsequenz? Klar, ich habe mich extra noch länger hingesetzt, bin nicht zum Sport gegangen, wie ich es eigentlich wollte, weil es mir Power bringt. Auf gut Deutsch: Ich habe mich selbst abgestraft.

Mit etwas Abstand betrachtet bringt mich das natürlich in einen Negativzirkel:

Ich komme nicht so gut voran – ich streiche das, was mir Energie bringt, ich habe noch weniger Energie, das Ergebnis am nächsten Tag… noch erzwungener. Totaler Bullshit ist das! Das ist einer der Punkte, mit denen ich wiederholt kämpfe. Hoffentlich tun Sie sich leichter damit!

Es ist die tückische Kombination aus verfehlter Ergebnisorientierung (der irrige Glaube, wenn ich noch mehr Zeit reinstecke, würde es besser) und einer klassischen protestantischen Arbeitsmoral, die meine eigene Wertschätzung mir selbst gegenüber von meinen unmittelbar sichtbaren Arbeitsergebnissen abhängig macht. Letztere Philosophie ist für Berufe mit überschaubaren Gestaltungsprozessen – Hüte, Tische etc. – vielleicht wirklich nützlich – aber für langfristige Dinge nicht so gut geeignet. 🙂

Was es noch tückischer macht, ist, dass diese Abstrafung komplett sinnbefreit ist. Sie wird keinen Meter dazu beitragen, dass ich eine bessere Lösung finde. Die Disziplin sollte ich besser im Bezug auf meine Energie anwenden – das wäre sehr viel nützlicher. Dann ERST RECHT Yoga machen, ins Training gehen, das Hirn auslüften.

Die Zeit, das NICHT zu tun, haben wir nicht.

Denn nicht gut verfügbare Energie kostet gerade in gestaltungsintensiven Phasen viel Zeit. Wir schaffen es dann gedanklich einfach nicht weiter nach vorn. Und das ist NOCH ärgerlicher.

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Was meistens gut funktioniert

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Energie-Versorgung ist KEINE Belohnung!

Alle tankfüllenden Maßnahmen wie Sport, Meditation, Yoga etc. sollten Sie gar nicht erst als Belohnung auspreisen – jedenfalls nicht in Verbindung mit dem Erreichen eines bestimmten Zwischenergebnisses. Diese oder andere Energiebringer sind Ihre Tankstelle, Ihr Benzin, ohne das Ihr Innovationstank nun mal nicht läuft.

Sie würden beim Auto auch nicht am Benzin sparen, wenn ihm offensichtlich der Sprit gerade ausgeht, oder?

Ebenfalls ungünstig: Bessere Arbeitsmittel als Belohnung aussetzen.

Ein guter Prozess braucht geeignete Arbeitsmittel, sonst brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn es nicht hinhaut. Das ist bei einem Autor vielleicht das Laptop, das Notizbuch, der Füller. Bei einem Maler gescheite Farben und Pinsel, bei dem was Sie tun….? Wenn Sie sachlich die Möglichkeiten haben, sollten Sie sich die wesentlichen Elemente gönnen.

Auf den beiden vorigen Seiten finden Sie für sich und Ihre Mitgestalter ein paar Anregungen…. Was tankt Sie am besten auf? Könnte übrigens gut sein, dass Sie dann generell viel mehr Zeit haben und viel weniger Ausgleichs-Belohnungen brauchen. 🙂

Noch ein paar Tipps…

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  • Machen Sie es wie bei einer längeren Autofahrt: Fahren Sie zuerst an die Tankstelle – und dann auf die Autobahn. (d.h.: Erst Energie aufladen – dann gestalten.)
  • Belohnen Sie sich und andere bereits für eine bestimmte Anzahl an Versuchen, etwas hinzubekommen. Das haben Sie nämlich im Griff. Das Ergebnis nicht.
  • Belohnen Sie sich und Ihre Mitgestalter für sinnvolle Teilergebnisse. Lassen Sie auch kleine oder subtile Teilergebnisse als Erfolge gelten.
  • Seien Sie freundlich mit sich. Seien Sie freundlich mit ihren Mitgestaltern.

Magie-Check für diese Wegmarke

  • MagieCheckdunkelgruenTypische Energiebremsen – Ängste und innere Kritiker – sind allen Mitgestaltern bekannt. Wir erkennen sie und schlagen sie in die Flucht.
  • Alle Mitgestalter kennen typische Energieräuber und –bringer.
  • Am Tank-Refill wird nie jemals (Zeit) gespart!

=> Magiecheck erfolgreich = weiterfahren!

Kristin Reinbach

Als Inhaberin von OVERW8 und mit mehr als 20 Jahren Erfahrung im Marketing denkt sie ständig in "Kunde", "Marke" und Geschäftsmodellen. Ständig meint: Beim Essengehen. Auf der Skihütte. Beim Winzer... Letztlich also nur logisch, dass sie mit diesem Know-How unternehmerisch handelnde Menschen und Organisationen auf ihrem Weg zu mehr Marken-, Kunden- und Unternehmenswert tatkräftig unterstützt.

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