„Día de los Muertos“ 2021: Wie er uns Unternehmer*Innen zu neuem Mut inspiriert
Haben Sie sie schon bemerkt? Die „La Catrinas“, die auch bei uns zu Halloween immer häufiger sichtbar werden? Was vielen nicht bewußt ist: Sich als überrüschte Skelette zu verkleiden, das hat einen größeren und auch für Unternehmer viel inspirierenderen Zusammenhang.
Sie gehören nämlich zum mexikanischen Ritual des ‚Día de los Muertos‘.
Für uns bei OVERW8 besonders nach dem für die meisten für uns auf die ein oder andere Art anstrengende 2020 / 2021 ein schöner Anlaß zu zeigen, wie inspirierend und hilfreich es sein kann, die Dinge anders zu denken („clever“ / „bold“) sowie sie optisch anders umzusetzen („creative“).
Ganz getreu unserem Firmenmantra „Bold. Clever. Creative.“
NIX GEHT ÜBER FRISCHE INSPIRATION
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Der „Día de los Muertos“: Das Vergangene widerbe“leben“
Keine Angst, wir werden hier jetzt keine kulturelle Gesamtabhandlung zum Día de los Muertos halten – obwohl man sich da leicht festlesen kann (einige spannende Linktipps finden Sie ganz unten). Hier möchte ich ein paar für uns wesentliche inspirierende Punkte herausheben.
Die erste wesentliche Idee des „Día de los Muertos“ ist, dass verstorbene Familienmitglieder in dem Sinne nicht ‚weg‘ sind, sondern nach wie vor mit ihrem Geist bei uns seien. Nun kann man lang drüber streiten, ob man damit „recht hat“ oder nicht.
Aus Coaching Brille heraus würde ich sagen: „Das ist doch völlig wurscht.“
Oder in etwas ausführlicher:
„Mei, solange die Geschichte, die wir uns erzählen, uns das Leben und den Umgang mit ihm erleichtert und niemandem schadet… warum nicht?“
Klar könnte es ggfs. auch was ‚Realistischeres‘ / ‚Wissenschaftlich Belegbareres‘ geben – was aber, wenn uns das nur deprimiert?
Wem nutzt das am Ende des Tages was?
Am „Día de los Muertos“ wird dieses unterstellte Zusammensein-Können mit den verstorbenen Menschen nochmal mehr betont:
Die Toten werden zu einer Feier eingeladen.
Natürlich gibt es deren Lieblingsessen – und je nach Region wird die ganze Nacht auf dem Friedhof (ja, genau! mitten dort!) gefeiert.
Man weicht dem Tod also nicht nur NICHT aus, nein, man geht quasi mit ihm kuscheln, feiern, man erkennt ihn als Tatsache des Lebens, mitten IM Leben an. Das ist etwas, das z.B. bei genauerem Hinschauen in Spanien ja auch hinter dem Ritual des Stierkampfes findet.
Völlig anderer Umgang mit Tod, Negativem, der Angst
Interessant ist, dass die zwei Menschen, die ich aus dem Kulturkreis am ehesten kenne, meine Schwägerin Raquel (aus Mexico) sowie unsere damalige Designerin Gabriela Navarrete (aus El Salvador, dem Land mit der höchsten Mordrate der Welt), dem Tod und seinen Symbolen gegenüber (wie z.B. der Friedhof) eine völlig andere Haltung haben.
So ging es Z.B. bei der Markenentwicklung für das Musikfestival ECHOLOT darum, ob man im Zuge dessen, dass Barock eine wesentliche Rolle spielt, Totenköpfe und Skelette als optische Elemente verwendet werden sollten. Die Kunden fanden das zwar spannend, aber (wie zu erwarten) doch eine Spur zu gruslig.
Gabriela reagierte damals darauf nachdenklich – und verblüfft.
„Ich weiss wirklich nicht, was die Europäer mit dem Tod immer haben.
Ich meine: Es ist doch SOOOO normal. Er gehört zum Leben halt dazu.“
Meine Schwägerin Raquel wiederum sagte mir am Wochenende, dass sie von den Feiern auf dem Friedhof mal in einer franzöischen Sprachklasse erzählt hatte. Die anderen Teilnehmer seien darüber „schier tot umgefallen“. Raquel kann dazu nur ungerührt den Kopf ein wenig schütteln und lächelt nachsichtig.
Es gibt Quellen, die sagen, das Ritual des Dìa de los Muertos stamme von den Azteken und bei diesen galt „um die Toten zu trauern“ nicht etwa nur als unnötig, sondern als respektlos (!).
Wenn das vs. einer typisch europäischen Denke nicht wahrhaft ‚disruptiv‘ ist… dann weiß ich auch nicht.
Genau das ist allerdings der Gag am ‚die Dinge mal anders denken‘ – so werden neue Lösungen möglich, deren Tür vorher fest verschlossen war (does that ring a bell #innovation #mindset?).
Was, wenn die Azteken recht hätten?
Überrüschte Skelette als Erinnerung an unser aller Substanz
Die zweite hochinteressante Botschaft sind die „La Catrina“ Figuren, die zum Día de los Muertos gehören wie der Kürbis zu Halloween.
Eine „La Catrina“ Figur funktioniert im Prinzip so:
- Man hat ein Skelett inkl. Totenkopf,
- das dann wie eine Art Vogelscheuche angezogen und gestylt wird.
- Und zwar nicht irgendwie, sondern so richtig schön überrüscht.
Aufgedonnert. Exaltiert. Übertrieben. Geltungsgeil.
Darauf bedacht, „Show off“ zu betreiben.
Bei uns im Deutschen wäre die Entsprechung wohl „aufgedonnert wie ein Auerochs“.
Jemand versucht sich über (vermeintliche) Status-Symbole gesellschaftlich eine Bedeutung zuzusprechen, die am Ende – durch den Tod – ohnehin egalisiert wird.
Die „La Catrinas“ sind durch eine Kombination aus Spot-Gedichten und dazu gehörigen Karikaturen entstanden. Es gibt sie in den verschiedensten Varianten (Frauen, Männer etc.).
Ihre Botschaft ist zeitlos:
Unter all dem Plunder sind wir alle gleich.
Na, fällt uns da was auf in Sachen #instagram & Co.? 😉
Die La Catrinas und auch die Verkleidung als solche, erinnern uns daran, dass das nicht nur für die anderen, sondern auch für uns selbst gilt.
Weil…. Who are we kidding?
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Día de los Muertos und die Catrina: Inspiration für neuen Mut
Die erste Inspiration für die Kampagne entstand nachdem ich im Sommer 2019 ein Coffeetable Book darüber bei meiner Schwägerin Raquel gesehen hatte. Den Ritus und seine lebendige Bildsprache fand ich extrem faszinierend. Ich wollte, dass wir im Team einfach mal was nicht für die Kunden tun, sondern weil es unsere Agenda ist, weil wir davon inspiriert sind.
Doch… was GENAU wollte ich eigentlich mit dieser Kampagne?
Nachdem wir an den ersten Entwürfen gearbeitet hatten, wurde ich stutzig. Klar, der Style ist ein cooler Anlaß für coole Designs… doch wenn etwas so ‚intruiging‘ ist, geht es meist um mehr.
Die Tiefe der Inspiration kommt aus dem, was unten drunter steckt, unter der hübschen Hülle versteckt.
Inzwischen denke ich, mich sprach an, dass das Ritual und wie die Menschen es leben, sagt:
„Hier passiert etwas, das mir sehr unrecht ist.
Ich verdränge es nicht.
Ich erkenne es an.
Ich gebe ihm einmal im Jahr besonderen Raum.
Und die ganze Zeit, das ganze Jahr über ist der Geist, die Liebe, die Inspiration dieses Menschen nach wie vor für mich da.“
Da liegt für mich eine große Stärke in der inneren Haltung, die sagt:
„Ja, hier passiert gerade etwas sehr Negatives / Trauriges.
Doch ich sehe überhaupt nicht, warum mich das davon abhalten sollte, mein Leben und meine Träume möglichst aktiv zu leben.“
Vor einiger Zeit hatte ich am eigenen Leib erlebt, wie entscheidend es sein kann, das Negative in sein Leben rück-zu-integrieren. Für „The Club of Happy Lifepreneurs“ hatte ich darüber geschrieben, dass es nicht hilft, nie wütend sein zu wollen.
Den Schatten raushalten zu wollen, das Yin ohne das Yang haben zu wollen, all das ist vordergründig angenehmer – langfristig nimmt es uns Kraft und Lebendigkeit.
Dieses Jahr war bislang ein Jahr, in dem bei OVERW8 und in meinem Umfeld vieles klasse lief – und gleichzeitig einiges auch richtig Sch***. Evtl. war ich auf der Suche nach einem Weg, nach einer inneren Inspiration, wie ich damit umgehen kann, offen für eine Tür, hinter der ich neuen Mut und Kraft finden kann.
Vielleicht ist „Día de los Muertos“ der Ansatz, der allen, die derzeit viel Mut brauchen, ermöglicht zu sagen:
„Bah, Du großer Mist, Du, Dir lach ich ins Gesicht.
Ok, Du magst großer Mist sein, deswegen werde ich dennoch Haltung und vor allem den Mut bewahren.
DICH FEIER ICH NIEDER.“
Könnte es sein, dass uns die Anerkennung des Schattens viel mehr Stärke gibt, als immer nur das Licht sehen zu wollen?
Für mich geht der Día de los Muertos darum, sich den Widrigkeiten des Leben – und des Unternehmertums – zu stellen statt sich vor ihnen wegzuducken. Yin und Yang des Lebens, seine Gegensätze anzuerkennen. Das Licht braucht den Schatten und umgekehrt.
Je dunkler im Raum, desto heller der Lichtstrahl.
Kontraste machen Landschaften, Menschen, das Leben erst lebendig, spannend, reizvoll.
Kein Mensch würde einen Film sehen wollen, in dem alles einfach nur glatt geht.
Inspiration ist unsterblich
– auch das gehört für mich in den Día de los Muertos. Menschen, die inspierend waren, die bleiben eine Inspiration nach ihrem Tod. Teilweise multipliziert sie sich sogar erst danach richtig.
Lange gegangen – nach wie vor inspirierend.
Ist das nicht ein guter Ansporn?
Jemand zu werden in diesem Leben, der auch nach seinem Ab-Leben andere inspirieren wird.
Daher hier ein paar inspirierende Catrinas für Euch
Wir haben also einige dieser lange nach ihrem Tod inspirierenden Menschen zu unserer virtuellen Feier eingeladen. Sie haben eine Gemeinsamkeit:
Alle sind sie… bold… clever… creative.
Warum nicht diejenigen, die Sie besonders inspirieren, ausdrucken und aufhängen / ins Notizbuch legen?
Coaching Trigger für einen starken Jahres-Abschluß für 2021
Bei OVERW8 arbeiten wir ja mit unseren Kunden meist an der Schnittmenge zwischen Marke/Marketing/Vertrieb und Coaching der UnternehmerInnen. Marketingseitig ist es ohnehin spannend, Halloween mit dem Día de los Muertos / la Catrina Thema mal anders zu denken…
Doch was ist mit dem Unternehmer / der Unternehmerin in in uns?
Daher…
Lust auf einen kleinen Quickie-Workshop mit sich selbst?
Sie brauchen nur Stift und Papier.
Denken Sie nicht groß nach.
Lesen Sie die Frage und schreiben Sie auf, was Ihnen durch den Kopf geht.
Am besten pro Frage eine neue Seite / Blatt Papier nehmen.
- Frage 1: Was sind die Dinge, die Sie für sich persönlich derzeit als besonders widrig, wenn nicht tödlich empfinden? (gefühlte Wahrheit reicht! ;))
- Frage 2: Wie können Sie diese Widrigkeit besser ‚umarmen‘? Ihr ins Gesicht lachen? Wie würde Ihr „jetzt erst rechte“ und Ihr „Dir werde ich es zeigen!“ aussehen?
- Frage 3: Wie können Sie sich gerade im Angesicht dieser Widrigkeiten so verhalten, dass Sie anderen zu einer Inspiration werden können?
Unsere Catrina Gang – zusätzliche Mentoren aus dem ‚Jenseits‘
- Wie würde.. David Bowie, Frida Kahlo… das Problem angegangen haben?
- Von welcher deren Eigenschaften können und wollen Sie sich die nächsten Wochen ein paar Scheiben abschneiden?
Día de los Muertos – übersetzt in unseren Alltag
Mit dieser Kampagne hier wollen wir dazu inspirieren, mutig zu denken und zu handeln. Jetzt zum Abschluß des Jahres 2021 nochmal mit voller Power, aber natürlich auch generell.
Hier die Inspiration nochmal zusammengefaßt in Bildform inklusive eingängigen Mantra:
YOLO – You Only Live Once.
Damit die Inspiration täglich ins Auge springt, gibt es hier unten gleich die passenden Screensaver für alle üblichen Formate und in mehreren Farbstellungen. Zusätzlich für die Kids (in uns / die wir kennen / lieben) ein paar schicke Ausmalmotive.
Teilen Sie sie daher bitte kräftig an alle, von denen Sie auch nur ahnen, dass es für sie spannend, inspirierend, hilfreich sein kann.
Hier die Screensaver als Reminder im Alltag
… und – just for fun – das YOLO Motiv und die Catrinas zum Ausmalen
Ausmalen gilt als meditativ und entspannend und seitdem das klar ist, dürfen ‚wir Erwachsene‘ es auch wieder. 😉 Oder wir machen es einfach, weil es Spaß macht. Drucken Sie es aus, haben Sie Spaß damit, hängen Sie es über den Schreibtisch.
Welcher Aspekt des Día de los Muertos inspiriert Sie am meisten?
Hinterlassen Sie gern einen Kommentar – wir lesen jeden einzelnen und freuen uns von Ihnen zu hören!
Achja, … und wenn Sie eine Agentur brauchen, die sowohl ‚clever‘ als auch ‚creative‘ ist, dann gern einfach bei uns melden. Wir sind gern für Sie und Ihre Pläne da!
Lesetipps:
National Geographic über Día de los Muertos
Días de los Muertos vs. Halloween
Unterschiede Día de los Muertos / Halloween
Día de los Muertos allgemein
Bildquellen – danke!:
Catrina/AFP
Genaro Servín – Pexels
Catrina Parade
Elegant Catrina Photography @jimmybworld
Amelia Fuentes Marín
flickr / Michael ”Pooch” Pucciarelli
La Catrina – Freepik
ChefCouture
Joyful mourning
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